Konzept zur Schulseelsorge

Sein Unglück
ausatmen können
tief ausatmen
so dass man wieder
einatmen kann
Und vielleicht auch sein Unglück
sagen können
in Worten
in wirklichen Worten 

die zusammenhängen

und Sinn haben 

 

 

und die man selbst noch
verstehen kann
und vielleicht sogar
irgendwer sonst versteht
oder verstehen könnte
Und weinen können
Das wäre schon
fast wieder
Glück


Erich Fried

Kinder stehen permanent vor Entwicklungsaufgaben, die sie zu bewältigen haben. Neben eher alltäglichen Konfliktsituationen mit Eltern, MitschülerInnen sowie Lehrerinnen können unter anderem die Trennung der Eltern, Krankheit oder Tod eines geliebten Menschen oder Haustieres bzw. ein Leben in Armut als biografische Entwicklungsaufgaben angesehen werden.
„Schulseelsorge ist das vom christlichen Glauben getragene offene Angebot an alle in der Schule Tätigen, sie in ihren jeweiligen Lebenssituationen religiös-ethisch zu begleiten und ihnen Räume für spirituelle Erfahrungen zu eröffnen.“ (KRAMER 2005, S. 191).

 An unserer Schule können die Kinder:
 a) an Frühschichten teilnehmen,
 b) Beratungsgespräche mit den SchulseelsorgerInnen wahrnehmen,
 c) an den „Tagen der religiösen Orientierung“ teilnehmen.

Die Frühschichten finden monatlich jeweils für die Klassen 1 und 2 sowie 3 und 4 statt. Es können bis zu 12 Kinder an einem spirituell-besinnlichen Start in den Schulalltag teilnehmen.
Sie erleben durch die freiwillige Teilnahme ein Gemeinschaftsgefühl, das sich im Zuhören, Erzählen, Beten und Genießen von Stille äußert. Der schulische Kontext bleibt außen vor, sodass die Kinder private Momente in der Schule genießen können. Schule wird so auch als Lebensraum von den SchülerInnen wahrgenommen. 

 

zu b) 

Der Schwerpunkt bei Seelsorgegesprächen besteht in einer zugewandten Haltung, d.h. in dem bewussten Zuspruch der Schulseelsorgerin bzw. des Schulseelsorgers, sich auf eine Einzelperson einzulassen und nur ihr gerecht zu werden. Den Kindern können in diesen Gesprächen jedes beliebige Thema ansprechen. Sie können zur offenen Sprechstunde kommen oder individuelle Termine vereinbaren.

 

zu c)
Tage der religiösen Orientierung begleiten die Suche der Kinder nach dem Sinn ihrer Existenz. In der Auseinandersetzung mit den Fragen „Wer bin ich? Wer ist der andere?“ werden vielfältige Erfahrungen gemacht.  

Das Angebot:
1. ist offen für alle SchülerInnen.
2. ist freiwillig.
3. findet außerhalb der Schule statt.
4. wird von außerschulischen Referenten geleitet

   (Lehrpersonen begleiten die Kinder).
5. wird durch ein von den SchülerInnen gewähltes Thema bestimmt.